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Hier die aktuellen Neuigkeiten der Woche aus dem Bereich eCommerce und Fulfillment zusammengefasst von emoose. Diese Woche schauen wir uns an, wie du als Händler mit ärgerlichen Preisfehlern umgehen kannst, welche neuen Tools Google zur Darstellung deiner Fulfillment-Optionen bietet und wie du beim Versand über Packstationen mit DHL sparen kannst. Bleib dran, um dein Business auf dem Laufenden zu halten!
Preisfehler im Online-Handel: 9 statt 99 Euro – was du jetzt wissen musst
Stell dir vor, du bietest einen Artikel online an und plötzlich steht da ein falscher Preis, beispielsweise 9 Euro statt 99 Euro. Ein klassischer und ärgerlicher Preisfehler, der schnell passieren kann. Die gute Nachricht für dich als Online-Händler: Nur weil der Kunde das Produkt in den Warenkorb legt und eine Bestellbestätigung erhält, bedeutet das noch lange nicht, dass ein rechtsgültiger Kaufvertrag zustande gekommen ist. Das deutsche Vertragsrecht ist hier auf deiner Seite.
Ein Vertrag kommt erst dann wirklich zustande, wenn du als Verkäufer die Bestellung des Kunden explizit annimmst. Die bloße Eingangsbestätigung der Bestellung, die du automatisch versendest, ist rechtlich gesehen nur eine Information darüber, dass die Bestellung bei dir eingegangen ist, nicht aber eine Annahme des Angebots. Oft wird in den AGB oder in der Bestätigungs-E-Mail auch klar darauf hingewiesen, dass die Annahme des Angebots erst mit dem Versand der Ware oder einer separaten Annahmeerklärung erfolgt.
Wenn du den Fehler bemerkst, solltest du sofort handeln. Du kannst den Kaufvertrag wegen Irrtums nach $\$ 119$ BGB anfechten. Dabei ist es wichtig, dass du den Irrtum unverzüglich, also ohne schuldhaftes Zögern, gegenüber dem Kunden erklärst, nachdem du davon Kenntnis erlangt hast. Du musst dem Kunden klar mitteilen, dass der angezeigte Preis falsch war und du das Geschäft zu diesen Konditionen nicht eingehen wirst. Am besten nutzt du hierfür eine Anfechtungserklärung. Diese sollte schriftlich erfolgen, um im Streitfall einen Beweis zu haben.
Wichtig ist auch, dass der Kunde keinen Anspruch auf die Ware zum falschen Preis hat, wenn der Preis so offensichtlich falsch war, dass ein durchschnittlicher Verbraucher den Fehler hätte erkennen müssen (sogenannter „offensichtlicher Kalkulationsirrtum“). Aber verlass dich nicht darauf, sondern handle schnell und rechtssicher mit der Anfechtung. So schützt du dich vor unnötigen Verlusten und beugst Missverständnissen vor. Denk immer daran, eine klare Kommunikation ist in solchen Fällen das A und O.
Google macht die Darstellung deiner Fulfillment-Optionen einfacher
Wenn du deine Produkte über Google Shopping oder die organische Suche präsentierst, weißt du, wie wichtig klare und attraktive Angaben zu Versand und Rückgabe sind. Genau hier setzt Google jetzt an und rollt neue Funktionen aus, die dir helfen, deine Fulfillment-Optionen noch besser darzustellen und so deine Conversion-Rate zu steigern. Das Ziel ist es, den potenziellen Käufern sofort zu zeigen, welche bequemen Optionen du ihnen bietest, was wiederum das Vertrauen in deinen Shop stärkt.
Eine der wichtigsten Neuerungen betrifft die Kennzeichnung von schnellem Versand und kostenloser Rücksendung. Du kannst nun in deinem Merchant Center genau definieren, welche deiner Angebote für diese Merkmale qualifiziert sind. Bei schnellem Versand geht es darum, eine garantierte Lieferzeit zu kommunizieren, die oft nur wenige Tage beträgt. Dadurch hebst du dich von Wettbewerbern ab, die nur Standardlieferzeiten anbieten. Du musst allerdings sicherstellen, dass die von dir angegebenen Zeiten auch zuverlässig eingehalten werden können, sonst droht eine Herabstufung deiner Kennzeichnung.
Ein weiterer Fokus liegt auf der kostenlosen Rückgabe. Für viele Kunden ist dies ein entscheidender Faktor. Du kannst jetzt im Merchant Center festlegen, dass für bestimmte Produkte oder das gesamte Sortiment kostenlose Retouren gelten, und Google wird diese Information prominent anzeigen. Das nimmt den Kunden die letzte Kaufbarriere.
Zusätzlich bietet Google neue Optionen, um die Abholung im Laden (Store-Pickup) oder die Abholung am Straßenrand (Curbside-Pickup) hervorzuheben, falls du ein stationäres Geschäft betreibst. Diese lokalen Fulfillment-Optionen sind gerade in Zeiten, in denen Kunden schnellstmöglich ihre Ware wollen, ein großer Vorteil. Du stellst die relevanten Informationen wie die Verfügbarkeit der Optionen und die entsprechenden Service-Level in deinem Merchant Center bereit. Google übernimmt dann die Darstellung in den Suchergebnissen. Du musst lediglich deine Daten aktuell halten, um von diesen Verbesserungen zu profitieren und die Sichtbarkeit deiner Angebote zu maximieren. Das ist eine super Möglichkeit, deinen Service hervorzuheben.
Neuer Rabatt: Mit DHL Packstationen günstiger versenden
Du nutzt als Online-Händler die Packstationen von DHL für den Versand deiner Waren? Dann gibt es jetzt gute Nachrichten, denn DHL hat neue Rabatte eingeführt, die dir helfen, Versandkosten zu sparen und dein Fulfillment effizienter zu gestalten. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die wachsende Beliebtheit der Packstationen und soll dich als Versender belohnen, wenn du diese Infrastruktur aktiv nutzt.
Der neue Rabatt richtet sich speziell an Kunden, die ihre Sendungen direkt an einer Packstation oder in einer Postfiliale mit DHL Express-Schalter einliefern, anstatt sie beispielsweise in einem klassischen Paketshop abzugeben. Die Einsparung ist dabei an die Nutzung der Online-Frankierung gekoppelt. Das bedeutet, du kaufst dein Versandetikett vorab online, entweder über die DHL-Webseite oder die DHL App, und bringst das vorfrankierte Paket dann zur Packstation oder zur entsprechenden Filiale. Dadurch kannst du bei nationalen Paketen bis zu 1 Euro pro Sendung sparen.
Dieser Rabatt gilt für die gängigen Paketgrößen Päckchen S und M, sowie die Pakete bis 2 kg, 5 kg und 10 kg, und ist somit für die meisten deiner Sendungen relevant. Für dich bedeutet das: Wenn du größere Mengen versendest, summieren sich diese Einsparungen schnell zu einem spürbaren Betrag pro Monat. Gleichzeitig profitierst du von der Flexibilität und den längeren Einlieferzeiten der Packstationen, die 24/7 zugänglich sind. Das ist ein klarer Vorteil für dein Fulfillment-Management, da du nicht an die Öffnungszeiten von Filialen gebunden bist.
DHL möchte mit diesem Anreiz die Auslastung der Packstationen optimieren und den Prozess für dich als Händler vereinfachen. Es lohnt sich also, deine Versandprozesse dahingehend anzupassen, falls du das noch nicht tust. Überprüfe, ob deine aktuellen Frankierungsprozesse diese neue Rabattmöglichkeit voll ausschöpfen und informiere dich über die genauen Konditionen auf der DHL-Website. Das ist eine einfache Möglichkeit, deine Marge zu verbessern und gleichzeitig einen bequemen Versandweg zu nutzen.

