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Hier sind die aktuellen Neuigkeiten der Woche aus den Bereichen eCommerce und Fulfillment zusammengefasst von emoose.
Vorsicht Abmahnung: Die neue Widerrufsbutton-Pflicht
Für Online-Händler, die außerhalb Deutschlands im EU-Ausland verkaufen, steht eine wichtige Änderung bevor. Ab dem 13. Juni 2025 wird die neue EU-Widerrufsbutton-Pflicht eingeführt. Diese Regelung, auch „Consumer Rights Directive“ genannt, soll das Widerrufsrecht für Verbraucher in der gesamten Europäischen Union vereinheitlichen und vereinfachen. Das bedeutet für dich, dass du auf deiner Webseite einen deutlich sichtbaren und leicht zugänglichen Button einbinden musst, über den Kunden ihren Kaufvertrag mit nur einem Klick widerrufen können. Dieser Button muss mit den Worten „Widerrufserklärung senden“ oder einer ähnlichen, eindeutigen Formulierung beschriftet sein. Ziel ist es, den Widerrufsprozess so transparent und unkompliziert wie möglich zu gestalten.
Die neue Regelung betrifft alle Online-Shops, die Produkte oder Dienstleistungen an Endverbraucher in der EU verkaufen, unabhängig vom Standort des Unternehmens. Wenn du also international tätig bist, solltest du deine Shops schnellstmöglich anpassen, um teure Abmahnungen zu vermeiden. Die Nichteinhaltung der neuen Vorschrift kann empfindliche Strafen nach sich ziehen, da Verbraucherschutzorganisationen und Wettbewerber die Einhaltung der neuen Regeln streng überwachen werden. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig mit den technischen Anforderungen auseinanderzusetzen und die Umsetzung sorgfältig zu planen. Stelle sicher, dass der Button an einer prominenten Stelle, zum Beispiel im Footer deiner Seite oder in der Bestellbestätigungsmail, platziert wird, damit deine Kunden ihn leicht finden können.
Die häufigsten Abmahngründe im August 2025
Der Händlerbund hat wieder die häufigsten Abmahngründe des vergangenen Monats August 2025 zusammengefasst, und es gibt einige Punkte, die du unbedingt beachten solltest, um dich vor teuren Strafen zu schützen. Ganz oben auf der Liste steht der Verstoß gegen die Preisangabenverordnung, insbesondere bei der Angabe des Grundpreises. Hierbei geht es oft um kleine Fehler wie fehlende oder ungenaue Mengenangaben, die für Verbraucher nicht sofort ersichtlich sind. Auch Mängel in der Widerrufsbelehrung, wie beispielsweise eine unvollständige oder irreführende Formulierung, führen weiterhin zu vielen Abmahnungen. Ein weiterer, immer wiederkehrender Grund sind die falschen Angaben in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die oft nicht mehr den aktuellen rechtlichen Anforderungen entsprechen.
Besonders im Bereich der Produktinformationen lauern viele Fallstricke. Fehlende Pflichtangaben, wie die Angabe der CE-Kennzeichnung oder die korrekte Bezeichnung des Herstellers, sind häufige Fehler, die schnell zu einer Abmahnung führen können. Wenn du Produkte auf verschiedenen Plattformen anbietest, solltest du unbedingt sicherstellen, dass die Angaben überall konsistent und korrekt sind. Zudem wurden auch wieder Abmahnungen wegen des fehlenden Hinweises auf die Möglichkeit der Online-Streitbeilegung (OS-Plattform) ausgesprochen. Dies ist ein Punkt, der oft übersehen wird, aber dennoch gesetzlich vorgeschrieben ist. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, alle rechtlichen Texte regelmäßig von einem Experten überprüfen zu lassen und stets auf dem Laufenden zu bleiben, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Änderungen im Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) ist in Deutschland ein wichtiges Instrument, um die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in globalen Lieferketten sicherzustellen. Für dein eCommerce-Unternehmen bedeutet das, dass du die Verantwortung nicht mehr am eigenen Werkstor abgeben kannst. Ab dem kommenden Jahr wird der Anwendungsbereich des Gesetzes erweitert: Während es bisher vor allem für sehr große Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern galt, werden künftig auch Firmen mit über 1.000 Mitarbeitern erfasst. Dies soll die Einhaltung von Sorgfaltspflichten in weiteren Branchen fördern. Das Gesetz verlangt von dir, eine Risikoanalyse durchzuführen und bei potenziellen Verstößen präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Die strengeren Regelungen bringen einige Herausforderungen mit sich. du musst künftig genauer hinsehen, wer deine Lieferanten sind und unter welchen Bedingungen die Produkte hergestellt werden. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder. Experten betonen, dass es essenziell ist, ein robustes Risikomanagement-System aufzubauen. Dazu gehört die transparente Dokumentation aller Schritte, von der Beschaffung der Rohstoffe bis zur Auslieferung des Endprodukts. Das neue Gesetz zielt darauf ab, Missstände wie Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung konsequenter zu bekämpfen. Als Händler musst du dich intensiv mit deinen Zulieferern auseinandersetzen, um sicherzustellen, dass sie faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Produktionsprozesse einhalten.
Wie der Amazon Ads Manager deinen Umsatz steigert
Wenn du dein Geschäft auf Amazon betreibst, kennst du die Herausforderung, sich in der Masse der Angebote zu behaupten. Amazon hat den Ads Manager weiterentwickelt, um dir dabei zu helfen, deine Produkte besser sichtbar zu machen. Das Tool bietet jetzt noch detailliertere Einblicke in das Kaufverhalten der Kunden und ermöglicht es dir, deine Werbestrategien präziser zu gestalten. Mit den neuen Funktionen kannst du nun genau sehen, welche Keywords die meisten Klicks und Verkäufe generieren und wie sich deine Kampagnen im Vergleich zum Wettbewerb schlagen. Der Algorithmus des Ads Managers wurde optimiert, um dir automatisch Vorschläge für neue Keywords und Gebotsanpassungen zu machen.
Das Ziel ist es, dass du deine Werbeausgaben effizienter einsetzt und dadurch deinen Umsatz steigerst. Anstatt manuell jede Kampagne zu optimieren, kannst du dich nun auf die vom System generierten Empfehlungen verlassen. Das spart dir nicht viel Zeit, sondern steigert auch die Effektivität deiner Werbung. Es ist jetzt auch möglich, Kampagnen für verschiedene Produktgruppen oder Zielgruppen zu erstellen und die Ergebnisse separat zu analysieren. So kannst du gezielt auf die Bedürfnisse deiner Kunden eingehen und personalisierte Angebote schaffen. Nutze die erweiterten Analysefunktionen, um zu verstehen, was deine Kunden wirklich suchen, und passe deine Produktbeschreibungen und Bilder entsprechend an. Mit einem gut durchdachten Einsatz der neuen Funktionen kannst du deine Sichtbarkeit und deinen Umsatz auf Amazon signifikant steigern.
Newsletter-Versand bei Kontoeröffnung: Das musst du beachten
Viele Online-Shops bieten ihren Kunden bei der Erstellung eines Nutzerkontos an, sich direkt für den Newsletter anzumelden. Rechtlich ist das allerdings ein Minenfeld, denn hier gilt das strenge Opt-in-Prinzip. Du darfst Kunden nur dann Newsletter schicken, wenn sie dem Empfang explizit und aktiv zugestimmt haben. Eine voreingestellte Checkbox, die der Kunde abwählen müsste, um keinen Newsletter zu erhalten, ist nicht erlaubt und kann zu Abmahnungen führen. Der Kunde muss selbstständig einen Haken setzen, um seine Zustimmung zu geben. Dieses Prinzip gilt sowohl für die Kontoeröffnung als auch für jede andere Form der Datenerfassung, bei der du Marketingzwecke verfolgst.
Die rechtlichen Konsequenzen bei einem Verstoß können gravierend sein. Nicht nur Abmahnungen von Mitbewerbern oder Verbraucherschutzorganisationen drohen, auch die Aufsichtsbehörden für den Datenschutz können empfindliche Bußgelder verhängen. Es ist also essenziell, dass du deine Anmeldeprozesse genau prüfst und sicherstellst, dass du die gesetzlichen Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhältst. Wenn du bereits eine solche voreingestellte Checkbox verwendest, solltest du sie sofort entfernen. Stattdessen musst du klar und deutlich darauf hinweisen, dass der Kunde durch das Setzen eines Hakens seine Einwilligung zum Erhalt des Newsletters gibt. Mache es deinen Kunden leicht, die Kontrolle über ihre Daten zu behalten, indem du den Prozess transparent und verständlich gestaltest. So schützt du dich vor rechtlichen Risiken und stärkst das Vertrauen deiner Kunden in deinen Shop.
Wie du Abmahnungen vom BSFG vermeidest
Der Bundesverband für fairen und sicheren Onlinehandel (BSFG) ist bekannt dafür, Online-Händler abzumahnen, die gegen rechtliche Vorgaben verstoßen. Als Händler ist es wichtig, die häufigsten Abmahngründe zu kennen, um sich zu schützen. Ein wiederkehrender Kritikpunkt sind fehlerhafte oder fehlende Angaben im Impressum. Das Impressum muss klar, vollständig und leicht zugänglich sein. Auch bei der Widerrufsbelehrung gibt es oft Fehler. Hier solltest du sicherstellen, dass alle gesetzlich vorgeschriebenen Informationen enthalten sind und die Belehrung dem aktuellen Muster der Gesetzgebung entspricht. Viele Händler verwenden veraltete Versionen, was schnell zu einer Abmahnung führen kann.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den der BSFG im Visier hat, ist die fehlerhafte oder fehlende Kennzeichnung von Produkten. Das kann die Angabe von Inhaltsstoffen bei Kosmetika oder die Pflicht zur Nennung des Herkunftslandes sein. Ebenso sind unzulässige Preisangaben, wie die Werbung mit irreführenden Rabatten, ein häufiger Abmahngrund. Es ist also entscheidend, deine Produktbeschreibungen regelmäßig zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle gesetzlich erforderlichen Angaben gemacht werden. Abmahnungen können teuer sein und dein Image nachhaltig schädigen, daher solltest du proaktiv handeln. Bleibe immer auf dem neuesten Stand der Rechtsprechung und lass deine Rechtstexte im Zweifelsfall von einem Experten prüfen.
Kaufland expandiert nach Italien
Der Marktplatz von Kaufland, der in Deutschland bereits eine wichtige Anlaufstelle für Online-Händler ist, setzt seinen Expansionskurs fort und startet nun auch in Italien. Dies bietet dir eine hervorragende Möglichkeit, deine Produkte einem neuen, vielversprechenden Markt zu präsentieren. Italien ist einer der größten eCommerce-Märkte in Europa und bietet ein enormes Potenzial für Händler, die ihre Reichweite über die deutschen Grenzen hinaus erweitern möchten. Der Start in Italien ist ein strategischer Schritt von Kaufland, um sich als internationaler Player zu etablieren und seine Position gegenüber anderen großen Marktplätzen zu stärken.
Wenn du bereits auf dem Kaufland Marktplatz aktiv bist, ist der Einstieg in den italienischen Markt relativ unkompliziert. Du kannst deine bestehenden Angebote einfach auf die neue Plattform übertragen und sie für die italienischen Kunden sichtbar machen. Wichtig ist jedoch, dass du deine Produktbeschreibungen, Kundenservice und rechtlichen Texte an die italienischen Gegebenheiten anpasst. Das schließt die Übersetzung ins Italienische und die Einhaltung der nationalen Gesetze ein. Ein guter Kundenservice in Landessprache ist hierbei entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und erfolgreich zu sein. Die Expansion nach Italien ist eine Chance für dich, deinen Umsatz signifikant zu steigern und dein Geschäft international auszurichten.
Fehlende Barrierefreiheit kostet Online-Shops Kunden und Umsatz
Die Barrierefreiheit von Online-Shops ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein wichtiger Faktor für den geschäftlichen Erfolg. Eine Studie zeigt, dass viele Online-Shops nicht barrierefrei sind, was dazu führt, dass sie einen großen Teil potenzieller Kunden verlieren. Menschen mit Sehbehinderung, motorischen Einschränkungen oder anderen Behinderungen haben oft Schwierigkeiten, sich auf nicht barrierefreien Webseiten zurechtzufinden. Das kann dazu führen, dass sie ihren Einkauf abbrechen und zu einem Konkurrenten wechseln, der eine zugängliche Webseite anbietet. Barrierefreiheit bedeutet, dass deine Webseite so gestaltet ist, dass jeder sie uneingeschränkt nutzen kann.
Dazu gehören zum Beispiel die Verwendung von Alternativtexten für Bilder, eine klare Strukturierung der Inhalte und die Möglichkeit, die Webseite mit einer Tastatur bedienen zu können. Auch ausreichende Kontraste und eine anpassbare Schriftgröße sind entscheidend. Indem du deine Webseite barrierefrei gestaltest, erreichst du nicht nur eine größere Zielgruppe, sondern verbesserst auch dein SEO-Ranking, da Suchmaschinen eine gute Zugänglichkeit positiv bewerten. Investiere in die Barrierefreiheit deines Shops, um deinen Kundenstamm zu vergrößern und deinen Umsatz nachhaltig zu steigern. Zudem zeigst du damit soziale Verantwortung und stärkst das positive Image deines Unternehmens.
GPSR: So vermeidest du Abmahnungen
Die Allgemeine Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ist seit dem 13. Juli 2025 in Kraft und bringt neue Pflichten für Online-Händler mit sich. Ziel ist es, die Sicherheit von Produkten in der EU zu gewährleisten. Als Online-Händler musst du nun sicherstellen, dass alle Produkte, die du verkaufst, den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Das bedeutet, dass du Angaben zum Hersteller, der Kontaktstelle in der EU und weiteren wichtigen Informationen auf deiner Produktseite oder der Verpackung machen musst. Fehlende oder falsche Angaben können schnell zu Abmahnungen führen, da die Verordnung streng kontrolliert wird.
Die GPSR betrifft eine breite Palette von Produkten, von Spielzeug über Elektronik bis hin zu Haushaltswaren. Du bist nun in der Pflicht, genauer hinzusehen und die notwendigen Informationen bereitzustellen, um die Produktsicherheit zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Bereitstellung einer eindeutigen Produktkennzeichnung, die es Verbrauchern und Behörden ermöglicht, das Produkt zurückzuverfolgen. Wenn du Produkte von Herstellern außerhalb der EU beziehst, musst du sicherstellen, dass eine verantwortliche Person in der EU benannt wurde, die als Ansprechpartner dient. Achte darauf, deine Produktdatenblätter zu aktualisieren und alle erforderlichen Informationen bereitzustellen, um teure Abmahnungen zu vermeiden und das Vertrauen deiner Kunden zu stärken.